Ein Spiegel-Interview mit US-Admiral Joseph Nimmich zum Thema Kokainhandel.
Daraus hier einige überraschende Zitate mit meinen Anmerkungen.
Nimmich: Haben wir den Fluss der Drogen nach Amerika eliminiert? Nein. Aber wenn gewinnen heißt, dass wir genügend Drogen beschlagnahmen, um das Angebot zu reduzieren, dann gewinnen wir.
Ich: Nein, den Drogenkrieg gewinnen heißt nicht, genügend Drogen zu beschlagnahmen, um tolle Zahlenspiele an die Presse verkaufen zu können. "Den Drogenkrieg gewinnen" heißt in einer Minimaldefinition, die Verfügbarkeit von Drogen in den Zielländern zu reduzieren, was sich dann in steigenden Preisen äußert. Ist das passiert? Nope.
Nimmich: Der Schmuggel von Drogen ist eine der größten Bedrohungen für die Nationale Sicherheit der USA. Wenn die Händler Drogen bewegen können, dann auch Geld, Terroristen oder Massenvernichtungswaffen.
Ich: Die These, Drogenhändler würden als nächstes sagen wir mal Atombomben in die USA schmuggeln, halte ich zunächst mal für sehr gewagt. Zu gut wissen die Jungs, dass sie dann wirklich Probleme kriegen würden. Doch davon mal ganz abgesehen: wenn Sie besorgt sind, dass die Händler immer besser werden (Thema im Interview war der zunehmende Transport von Drogen auf Do it yourself-U-Booten, siehe dazu auch den Link von neulich auf der Presidenz), warum tun sie dann alles aus marktwirtschaftlicher Sicht mögliche, um das Business weiter zu professionalisieren? 100 Jahre Kampf gegen die Drogen haben gezeigt, dass militärischer, politischer und polizeilicher Druck auf den illegalen Handel stets nur zu Verlagerung und Professionalisierung führt, aber niemals zum Sieg.
SPIEGEL ONLINE: Und wie kommt das Baumaterial dort hin?
Nimmich: Alles kommt auf kleinen Booten, nichts über den Landweg. Die Narko-Gangs bringen so selbst schwere Dieselmotoren in den Dschungel. Ein Teil dieses speziellen Problems: Wie schaffen die Schmuggler das, und wie machen sie es, dass es niemand merkt?
Ich: Ist diese Frage etwa ernst gemeint? Na klar, der kolumbianische Präsident Uribe möchte sein Land gerne als "im großen und ganzen unter Kontrolle" verkaufen. Aber von wegen! Unabhängige Drogenkartelle, paramilitärische Gruppen und die Guerillas sorgen schon dafür, dass das Geschäft weiter läuft. Von polizeilicher Korruption mal ganz abgesehen. Darüber hinaus: glauben Sie wirklich, es wäre so schwer, Dieselmotoren, Stahlteile und Werkzeuge auf Routen zu transportieren, die sonst dafür genutzt werden, dutzende Tonnen Kokain zu verschiffen? Na sehen sie...
Daraus hier einige überraschende Zitate mit meinen Anmerkungen.
Nimmich: Haben wir den Fluss der Drogen nach Amerika eliminiert? Nein. Aber wenn gewinnen heißt, dass wir genügend Drogen beschlagnahmen, um das Angebot zu reduzieren, dann gewinnen wir.
Ich: Nein, den Drogenkrieg gewinnen heißt nicht, genügend Drogen zu beschlagnahmen, um tolle Zahlenspiele an die Presse verkaufen zu können. "Den Drogenkrieg gewinnen" heißt in einer Minimaldefinition, die Verfügbarkeit von Drogen in den Zielländern zu reduzieren, was sich dann in steigenden Preisen äußert. Ist das passiert? Nope.
Nimmich: Der Schmuggel von Drogen ist eine der größten Bedrohungen für die Nationale Sicherheit der USA. Wenn die Händler Drogen bewegen können, dann auch Geld, Terroristen oder Massenvernichtungswaffen.
Ich: Die These, Drogenhändler würden als nächstes sagen wir mal Atombomben in die USA schmuggeln, halte ich zunächst mal für sehr gewagt. Zu gut wissen die Jungs, dass sie dann wirklich Probleme kriegen würden. Doch davon mal ganz abgesehen: wenn Sie besorgt sind, dass die Händler immer besser werden (Thema im Interview war der zunehmende Transport von Drogen auf Do it yourself-U-Booten, siehe dazu auch den Link von neulich auf der Presidenz), warum tun sie dann alles aus marktwirtschaftlicher Sicht mögliche, um das Business weiter zu professionalisieren? 100 Jahre Kampf gegen die Drogen haben gezeigt, dass militärischer, politischer und polizeilicher Druck auf den illegalen Handel stets nur zu Verlagerung und Professionalisierung führt, aber niemals zum Sieg.
SPIEGEL ONLINE: Und wie kommt das Baumaterial dort hin?
Nimmich: Alles kommt auf kleinen Booten, nichts über den Landweg. Die Narko-Gangs bringen so selbst schwere Dieselmotoren in den Dschungel. Ein Teil dieses speziellen Problems: Wie schaffen die Schmuggler das, und wie machen sie es, dass es niemand merkt?
Ich: Ist diese Frage etwa ernst gemeint? Na klar, der kolumbianische Präsident Uribe möchte sein Land gerne als "im großen und ganzen unter Kontrolle" verkaufen. Aber von wegen! Unabhängige Drogenkartelle, paramilitärische Gruppen und die Guerillas sorgen schon dafür, dass das Geschäft weiter läuft. Von polizeilicher Korruption mal ganz abgesehen. Darüber hinaus: glauben Sie wirklich, es wäre so schwer, Dieselmotoren, Stahlteile und Werkzeuge auf Routen zu transportieren, die sonst dafür genutzt werden, dutzende Tonnen Kokain zu verschiffen? Na sehen sie...
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