Das irische Fernsehen RTE News hat eine sehenswerte Reportage zum weltweiten Krieg gegen die Drogen auf ihrer Homepage veröffentlicht. Sehr solide gemacht, allerdings bleiben zwei wichtige Faktoren (zwangsweise, in einer einstündigen Sendung) unberücksichtigt: einerseits der kulturelle Aspekt des Drogenkonsums, und andererseits die Beziehung von Drogenpolitik zu anderen Politikfeldern. Drogenpolitik kann IMHO nie isoliert betrachtet werden, sondern ist immer auch als Außenpolitik, als Wirtschaftspolitik oder als Aufstandbekämpfungspolitik zu sehen. So verwundert es auch nicht, dass der kolumbianische Vizepräsident Francisco Santos sicherlich nicht ernsthaft Alternativen zur militärischen Hardliner-Variante des "war on drugs" in Erwägung ziehen wird, die für ihn schließlich gerade für die Aufstandsbekämpfung (gegen die Guerrillas) erfolgversprechend ist. Den Erfolg dieses Ansatzes auf der Drogenseite kann man gerade dieser Tage mal wieder sehen: der Kokaanbau in Kolumbien ist von 78.000ha 2006 auf 98.000ha im letzten Jahr gestiegen.
Samstag, 14. Juni 2008
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