Sonntag, 8. Juni 2008

Fotos und Realität

Ein schöner Artikel zum Thema bei der Zeit:


Was machen Fotografen mit ihren Bildern? Wie sehr steuern sie durch Bearbeitung unsere Wahrnehmung der Welt? Vor allem im Journalismus, dort, wo Leser zu Recht Redlichkeit einfordern? Fragen – und, zunächst, keine Antworten: Prominente Porträtierte möchten nicht reden, Fotografen wollen nicht zitiert werden, und Bildredakteure in deutschen Verlagen reagieren auf die Bitte um ein Gespräch zum Thema derart wortkarg, als habe man sich in Serbien nach dem Verbleib von Radovan Karadžić erkundigt.

...

Wo verläuft nun die Grenze zwischen dem weiten Feld Authentizität und dem ebenso weiten Feld der Lüge, wie groß ist das Niemandsland dazwischen? Ist es Schönfärberei oder Fürsorge, wenn – wie auch bei der ZEIT – Politikern wenigstens im Nachhinein die Nasenhaare geschnitten werden? Ist es in Ordnung, dass Prominente wie Til Schweiger, André Heller und Michael Ballack nicht nur ihre Interviewzitate autorisieren dürfen, sondern auch die Fotos, die dazu gedruckt werden? Wo wird aus Verbessern Verfälschen? Und, die neue große Frage: Ist mit der digitalen Technik nur ein weiteres Werkzeug hinzugekommen, oder hat die Manipulation eine neue Dimension erreicht?

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